Valentinstag

14.ii.18

Wieder ist es so weit: Ein neues Manuskript soll im Verlag abgegeben werden. Diesmal rumort keine Mischung aus Jubel und Resignation, Chuzpe und Verwirrung im Brustkorb. Als die Datei gesendet ist, wird die Sachlage ruhig festgehalten – mit einem Schnaps allein kurz nach zwölf Uhr mittags. Damit auch im Alltag ein Schlussstrich gezogen werden kann, widme ich mich anschließend dem üblichen Exorzismus: Der Müll der letzten zehn Tage wird zur Tonne hinuntergetragen, das Bett neu bezogen, Waschung, Rasur und saubere Kleider. Bin ich danach ein neuer Mensch? Wohl kaum. Die Hand spürt nicht einmal einen neuen Skalp an der Hüfte. Dort gibt es nur diese vage Mischung aus Freude und Irritation (zwölf, fünfzehn Watt). Sowie die Erleichterung darüber, dass die Kräfte auch diesmal gereicht haben. Bleibt zu hoffen, dass die Energie, an der es mir in diesem Moment mangelt, bewahrt wurde im – nein, vom – Text.

Wie hieß es früher in der Reklame für Wrigley’s spearmint? Sealed tight, kept right, the flavor lasts. Es wäre der Wunsch meines letzten Watts.