En bok om fantomer
(Ein Buch über Phantome)

Information · Klappentext · Rezensionen

Information

Essay · Auf Schwedisch · Stockholm: Norstedts 1996, 159 Seiten · Mit Bildern von Sophie Tottie · Umschlag: Sophie Tottie · Deutsche Rechte frei · ISBN: 91-1-960471-8

Klappentext

„Nur langsam ist mir klar geworden, dass es mich zum Vagen, Neutralen, scheinbar Ungreifbaren zieht – zum Grau und seiner reichen Knappheit. Ein Buch über Phantome bildet da keine Ausnahme. Es versucht zu erkunden, was in der Zone zwischen Leben und Tod, Wort und Bild, Fakt und Fiktion geschieht. In Notizen, entstanden jenseits der Kritik, jedoch diesseits der Literatur, versucht es über die Seinsweise von Phantomen zu sprechen. Auch durch seine Darstellungsart ist das Buch eine Mischform. Aber es bildet keine Fortsetzung von, sondern eher einen Übergang zwischen zwei früheren Texten. Das Buch der Teilung enthielt den Bericht über einen Verlust, Das graue Buch fuhr fort, die Greifbarkeit des Verschwindens zu untersuchen. Während ersteres mit den Mitteln der Fiktion über die Wirklichkeit sprach, diskutierte letzteres die Voraussetzungen des Fiktiven in der Form des Essays. Mit Ein Buch über Phantome habe ich gesucht, was diese beiden Texte verbindet. Es handelt sich, buchstäblich, um ein Zwischenbuch. Zusammen bilden die drei Bücher wohl kaum eine Trilogie, möglicherweise aber eine Trias. Ihr Kontakt ähnelt nicht der Komposition, sondern der Konstellation. Obwohl es ausreicht, will mir scheinen, sie als drei Studien in der Aussprache des Graus zu betrachten. Jedenfalls beendet Ein Buch über Phantome eine Untersuchung der Bastarderie als Ausdrucksform.“ – A.F.

Rezensionen

„Das Zusammenspiel zwischen Text und Bild macht Ein Buch über Phantome zu einer äußerst lesenswerten Reflexion über das Sehen und das Bewusstsein in den Randzonen der abendländischen Kultur, über unser Bestreben, das Unnennbare zu benennen . . .“ – Ingamaj Beck, Aftonbladet

„Es ist so beeindruckend, dass man den Mund nicht mehr zubekommt . . .“ – Poul Borum, Kvällsposten

„Fioretos bewegt sich gebildet und scheinbar mühelos zwischen Film und Oper, Bild- und Romankunst, moderner Philosophie und Kriminologie. Er hat außerdem den guten Geschmack, seine Überlegungen als eine Art Aufklärungsfahrt in der Welt der Phantome zu inszenieren, mit Hilfe einer Reihe erzählerischer Mittel, die dem Genre der Detektivgeschichte entlehnt sind. Eine Entdeckung führt zur nächsten, die Spuren laufen zusammen und wieder auseinander, das Ich nähert sich über eine Serie von Erkenntnissen der Lösung des Rätsels.“ – Anders Cullhed, Dagens Nyheter

„Aris Fioretos ist zweifellos einer der begabtesten Schriftsteller Schwedens und seine Trias gehört definitiv zum experimentellsten, was in den letzten Jahren veröffentlicht wurde. Sein graues Werk leuchtet vor Konsequenz und Kompromisslosigkeit.” – Johan Dahlbäck, Göteborgs-Posten

„Aris Fioretos’ Werke bilden für mich eine Verlockung. . . . [Ein Buch über Phantome ist] eine unsichtbare Huldigung an die magische Fähigkeit des geschriebenen Worts, Leben, Bedeutungen zu erschaffen, die jenseits seiner Kontrolle liegen – aber gleichzeitig auch die Trauer über die Unfähigkeit der 28 Buchstaben des Alphabets, das Grau im Dasein zu umfassen, das Phantomhafte, all das, was unerklärt bleiben muss.“ – Stefan Eklund, Borås Tidning

„. . . eine entspannt assoziierende Essayform, geprägt von größtenteils sublim nuancierten Darlegungen. Intellektuelle Stringenz gepaart mit einer ebenso sublimen wie poetischen Beobachtungsgabe. Ähnlich wie Horace Engdahl balanciert er raffiniert zwischen abstrakter Argumentation und suggestiver Metaphorik. . . . Das Buch ist in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Sophie Tottie entstanden, deren postmodernistisch beeinflusste Bildsuiten und komplexe Graphiken dem Werk einen ultramodernen Touch geben, sich jedoch gleichtzeitig der flüchtigen und ausweichenden Grundform des Buches anschließen.“ – Björn Gustavsson, Bohuslänningen med Dals Dagblad

„Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass Aris Fioretos ein bis in die Fingerspitzen gewandter Kritiker und Analytiker ist. Bemerkenswerter ist jedoch, dass er darüber hinaus eine so sensible Ader für die Poesie hat. Die schnellen Bilder und Metaphern, die immer wieder in den laufenden Text eingestreut werden, sind zumeist treffend und von kühner Originalität. Sie haben eine Kraft, die sie verweilen lässt, neue Bedeutungen hervorlockt und einen auch als Leser so wie eine der Gestalten im Buch spüren lässt, ,wie von Zeit zu Zeit das Herz wie ein kochendes Ei bis zum Halse pocht‛. Ein Buch über Phantome vermischt Hohes und Niedriges, und gerade diese Vermischung unterschiedlicher Stimmlagen ist sein wichtigstes Gestaltungsmittel. Sophie Totties Illustrationen bilden beispielsweise an sich bereits eine Art Huldigung des Fragments. Die Fotos, Zeitungsausschnitte, Kästchen, Textzeilen usw. vereinigen sich mit dem Text elegant (gespenstisch verfugt) zu einer vielseitigen und gleichzeitig gut zusammengehaltenen Einheit.“ – Per-Gunnar Kramer, Göteborgstidningen

„. . . Aris Fioretos, der Unvergleichliche. Geboren 1960, mentale Generation unbekannt. Autor von Das Buch der Teilung und Das graue Buch – mystische Fremdlinge und literarische Artefakte, für die es in der schwedischen Gegenwartsliteratur nichts Vergleichbares gibt . . . [In Ein Buch über Phantome kann man einfach so] in die unerhörtesten Übergänge und Luftsprünge eintauchen, sowohl thematisch und intellektuell als auch sprachlich und poetisch.“ – Nina Lekander, Expressen

Ein Buch über Phantome ist Nummer drei in dem Trio, das von Das Buch der Teilung eingeleitet wurde, gefolgt von Das graue Buch. Bei einer privaten und kummervollen Perspektive beginnend wird das Trio nun mit einem Text zum Trio, der von Leichtigkeit und einer fast munteren Offenheit geprägt ist, ohne dass die gedankliche Schärfe deshalb verloren ginge. Fioretos’ Sprache ist hier konstruktiver als je zuvor, gelegentlich bis zur Maßlosigkeit in der Hervorbringung unzähliger Gleichnisse . . . Der Spielraum des Phantomischen wird natürlich riesig. Fioretos und seine Leser haben ihre Freude daran.“ – Kristina Lundblad, Sundsvalls Tidning

„Was haben wir hier, einen knallharten Hermeneutiker oder einen echt coolen Dekonstruktivisten?“ – Karl Steinbeck, Helsingborgs Dagblad

„Abstrakten Argumentationen können die profanst alltäglichen und raffiniertesten Vergleiche folgen . . .“ – Jonas Thente, Sydsvenska Dagbladet