Die halbe Sonne

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Information

Prosa · Übersetzung: Paul Berf · München: Hanser, 2013, 192 Seiten · Umschlag: Hans-Andreas Hassiepen · Umschlagfoto: Der Vater des Autors in Stockholm, September 1954 · ISBN: 978-3-446-24121-3

Klappentext

Die Geschichte eines griechischen Vaters, rückwärts erzählt. Vom Tod auf der Pflegestation über das Leben eines Auslandsgriechen bis zurück in die Zeit vor dem ersten Kind, als der Vater noch kein Vater war. Mit Liebe und literarischem Witz beleuchtet Aris Fioretos die Beziehung zwischen Vater und Sohn. 

Erinnerungen sind wie Streichhölzer, heißt es bei Fioretos: „Sie flammen auf, spenden für einen Moment Licht, erlöschen.“ Diese Erinnerungen hat er in einem ganz besonderen Vaterbuch festgehalten. Ein Buch über einen griechischen Vater, der seine Heimat als Neunzehnjähriger, Anfang der fünfziger Jahre verließ und wegen der Militärdiktatur lange nicht zurückkehren konnte. Der in Wien Medizin studierte, in Schweden hängenblieb und eine österreichische Kunststudentin heiratete. Der eine Sprache sprach, die nach Weihrauch und Waffenfett roch, und immer über seine Verhältnisse lebte. Der dreizehnmal die Wohnung wechselte und jedesmal zuerst die Bilder aufhängte. Der einen Schritt wie ein Metronom hatte, aber am liebsten von Ruhe und Frieden sprach. Der schließlich nach Griechenland zurückging, um eine neue medizinische Fakultät und ein Zuhause für seine Familie aufzubauen. Eine Hommage an einen geliebten Menschen, dessen Leben von einem Geheimnis geprägt war, und nicht zuletzt ein Doppelporträt von Vater und Sohn.

„Was für ein Buch! Klug, anschaulich, gewitzt. Was will das verwöhnte Leserherz mehr?“ – Sibylle Lewitscharoff

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Aris Fioretos, 1960 in Göteborg geboren, ist schwedischer Schriftsteller. Auf deutsch erschienen die Romane Die Seelensucherin (2000) und Die Wahrheit über Sascha Knisch (2003) sowie bei Hanser Das Maß eines Fußes (Essays, 2008) und Der letzte Grieche (Roman, 2011). Für sein Werk hat mehrere Preise erhalten, darunter zuletzt den Literaturpreis der SWR-Bestenliste und den Kellgrenpreis der Schwedischen Akademie, beide 2011. Aris Fioretos lebt in Berlin und Stockholm.

Paul Berf, 1963 in Frechen bei Köln geboren, studierte Skandinavistik. Er übersetzte u. a. Henning Mankell, Kjell Westö und Selma Lagerlöf. 2005 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Schwedischen Akademie ausgezeichnet.

Auszug

Der zweite Essay über Hände

Wenn der Vater schreibt, zieht er Druckbuchstaben vor. Die Schriftzeichen sehen aus wie jene, die der Sohn selbst zustande bringen könnte, nur stabiler und hübscher. Eines Tages räumt der Sohn jedoch im Keller und findet einen Schuhkarton mit Fotos aus der Zeit vor Häusern und Kindern. Auf der Rückseite einer Aufnahme sind der Name einer Hauptstadt, ein Monat und eine Jahreszahl notiert. Das Bild muss in der ersten Woche im neuen Land aufgenommen worden sein, bevor der Erneut-Blut-Hustende in ein Sanatorium südlich der Stadt aufgenommen wurde. Der ungewöhnlichen Handschrift nach zu urteilen – Stklm… − hat der Vater als Kind keine lateinischen Buchstaben gelernt. Der Sohn fragt sich, ob es das große S mit seiner Andeutung eines abschließenden Sigmas ist, was ihn verrät. Oder ob es eher das kleine k, das h und das mit ihren unnatürlich hohen Schnörkeln sind – als wären sie ein besonderer, auf drei verschiedene Arten geformter Buchstabe, abhängig vom phonetischen Zusammenhang. Es lässt sich unmöglich sagen. Er weiß nur, wenn der Vater schreibt, enthält seine Hand immer auch einen anderen.

Solenn

Der Sohn kann sich an dem Foto nicht satt sehen. Dort geht der Vater, so alt wie er selbst in diesem Sommer, mit einem zusammengerollten Trenchcoat und einer Zeitung in der Hand – nachdenklich, unergründlich. In dem schwarzen Anzug, den er von seinem Vater übernehmen durfte, mit Pullover, Hemd und Krawatte sowie blankgewienerten Halbschuhen sieht er ebenso lässig wie formell aus. Doch warum wurde das Bild beschnitten? Ging ein anderer an seiner Seite? Der leicht steife linke Arm könnte darauf hindeuten. Oder wurde die Aufnahme von Flaneuren gestört? Und wohin sind dann ihre Schatten gekommen? Die einzigen anderen Menschen sind ein Paar im Hintergrund, das Waren in einem Geschäft studiert, sowie ein Mann in einem hellen Überzieher, der sich in einem Schaufenster spiegelt.

Den Sohn überkommt unbändige Lust, den Vierundzwanzigjährigen zu begleiten, sein Schatten zu werden. So will ich dich bewahren, murmelt er dem Vater zu – lange bevor er selbst denkbar ist. Feierlich auf dem Weg in die Zukunft.

Seiten 103–104.

Rezensionen

„Fioretos’ Buch ist eine große Hommage und . . . eine Liebeserklärung. Wer wollte nicht einen Vater haben, dessen Hände einen lehren ‚wie man mit einem Menschen haushält‘? Fioretos’ Werk Die halbe Sonnesetzt Maßstäbe für alle, die die Notwendigkeit spüren, ein ‚Buch über einen Vater‘ zu schreiben.“ – Sigrid Brinkmann, Deutschlandradio Kultur

„Fioretos fragmentarische Prosa hat Witz, sie ist kraftvoll und poetisch. . . . Die halbe Sonne ist ein stringent konstruiertes, raffiniert erzähltes und zärtliches Buch, ein vielstimmiger ‚Rückwärtsgesang‘ auf einen Vater, dem es mindestens ebenso viel Freude machte, sich zu erfinden, wie seinem Sohn.“ – Sigrid Brinkmann, Diwan, Bayerischer Rundfunk

„[Aris Fioretos neue Buch] ist nicht fiktiv, es ist aber für mich große Literatur, weil es durch Realien, durch die konkrete Teilbeschreibung von Realien einen ganz neuen, eigenen Raum eröffnet.“ – Helmut Böttiger, Deutschlandradio Kultur

„Aris Fioretos schreibt große Literatur. Man liest ihn atemlos . . . [Die halbe Sonne] ist eine Ausnahme unter den vielen Väter-Büchern der Moderne, denn es ist die Geschichte einer Liebe. Gelebt und beendet durch den Tod, wieder gewonnen in den Seiten dieser bewegenden Porträtierung. . . . Es wird rückwärts erzählt mit einer eigentümlichen Spannung. Als trete man bei der Lektüre in Räume, die hinter einem stehen. Ein ungemein mitreißender Realismus ist das Ergebnis, eigentlich wie die Erinnerung selbst.“ – Danae Coulmas, Griechenland-Zeitung

Die halbe Sonne ist ein Abschiedsbuch, Abschied vom Vater, aber auch von der eigenen Kindheit. . . . Dabei wird gleichzeitig die Geschichte einer Emigration erzählt, des Lebens in zwei Welten, der Schwierigkeit Kinder mit dem Stolz auf die Abstammung aufzuziehen, und ihnen gleichzeitig die Eingliederung in die ‚neue Heimat‘ leicht zu machen, sie bei der Integration zu unterstützen. . . . Fioretos setzt Orpheus Scheitern etwas entgegen. Auch ihm gelingt es nicht, den Toten zurück zu holen, aber er erschreibt sich einen Trost und den Beweis, dass einer, der wirklich geliebt worden ist, nie vollkommen stirbt.“ – Elke Engelhardt, Fixpoetry

„[Die halbe Sonne ist] ein liebvolles und zugleich sezierendes Porträt einer Vater-Sohn-Beziehung. . . . Ein schönes Buch, das von der Vergeblichkeit allen Tuns von Vätern und Söhnen erzählt, aber gerade auf diese Weise zeigt, was das Leben ausmacht.“ – André Fischer, Nürnberger Zeitung

„‚Ich bin, der ich war, ich war, der ich bin. Nicht deine Mosaiksteinchen, sondern die Fugen zwischen ihnen‘, spricht der Vater in Gedanken zum Sohn [in Fioretos’ Die halbe Sonne]. Herausgekommen ist ein Nachruf, eine Identitätssuche, eine Hommage an einen in der Wirklichkeit verhafteten Träumer und Möglichmacher, der verschwenderisch war und liebevoll. All dies erfährt man in diesem zarten, wunderbaren, von geraden Metaphern strahlenden ‚Buch über einen Vater‘.“ – Philipp Haibach, Die Welt

„Aris Fioretos rekonstruiert die unglaubliche Nähe, die Zärtlichkeit zu seinem Vater nach seinem Tod. . . . Es geht schon um eine Vaterbewältigung, aber eben nicht im üblichen Sinne. Sondern es geht dabei um das Verstehen des Vaters. . . . Der Vater ist einerseits ein angenehmer Typ, jemand mit warmen Hände, der nach Oregano riecht. Aber er ist auch jemand, in dessen Körper die ganze griechische Identität schlummert. . . . Es geht um die Erfahrung dieses Mannes, der aus seiner Heimat verschwinden musste, und dann eine Wirkung entfaltet – auf den Sohn und auf die Familie. Und diese Wirkung bündelt sich in seinem Körper. Das finde ich sehr, sehr schön. . . . Letztendlich ist es ein Buch über einen Verlust – sowie ein Denkmal über den Vater, und zwar ein sehr zärtliches.“ – Ina Hartwig, Kulturzeit, 3Sat

„[Die halbe Sonne] ist wie die Anatomie des menschlichen Körpers, die Vater und Sohn intensiv beschäftigte, auf kühne Weise polymorph. Nur so kann sich der Autor dem Vater als einem ‚wilden Begriff‘ nähern. Er tut dies in Form von Notizen, Dramoletten, Interviews oder Kürzest-Essays von nicht mehr als drei Sätzen. Mehr Worte braucht der wie stets stilistisch blendende und verblüffend einfallsreiche Aris Fioretos nicht. Dem Wahl-Berliner ebenbürtig zur Seite steht sein bewährter Übersetzer Paul Berf. . . . Es ist die Daseinsfeier eines Sonnensuchers, dessen Geschichte im Gegensatz zum Vater-Sohn-Paar Daedalus und Ikarus trotz allem glücklich ausging.“ – Katrin Hillgruber, Der Tagesspiegel

„Gerade weil das Buch mit dem schwer Erträglichen, mit Tod und Krankheit einsetzt und sich von dort zurückarbeitet, entsteht ein Sog ins Leben hinein. Fioretos’ erzähltechnische Entscheidung nimmt den Tod seine bannende Kraft; Literatur wird zu einer Feier des Lebens. Zugleich bleibt diese Feier nicht abstrakt, sondern vergegenwärtigt ein einzigartiges Leben – in seiner Vielfalt so sehr wie in seiner Rätselhaftigkeit.“ – Dirk Hohnsträter, Passagen, WDR

„[Die halbe Sonne] ist ein wunderbares, geschmeidiges, gut geschriebenes, sehr inniges Buch. . . . Das Buch ist getragen von persönlichen Erinnerungen, die aber nicht abgeschmackt sind, die sehr tiefgründig und schön und einfach in ein wunderbares Sprachkleid gefunden haben, auch amüsant zu lesen. Das ist kein trauriges Buch, sondern es lebt auch von der Komik mit den verschiedenen Sprachebenen, mit dem Schwedischen mit der österreichischen Mutter und so weiter, das ist ein sehr vielfältiges Leben und das ist ganz wunderbar eingefangen.“ – Sibylle Lewitscharoff, Bücher, WDR 5

„Eine . . . zauberhafte Liebeserklärung an den Vater.“ – Verena Lütje, Allerhand aus Schweden

„Das schöne an diesem Buch von Aris Fioretos, dass er [vom Vatermord] gar nichts wissen will, daß er dieses Konzept aus den Angeln hebt, außer Kraft setzt – mit Liebe, mit Anmut, mit Leichtigkeit, mit Zärtlichkeit, mit deren er sich an seinem Vater erinnert. Das Ganze ist . . . ein Epitaph auf dem Vater, auf einem geliebten Vater.“ – Sigrid Löffler, SWR-Bestenliste, SWR2

„Aris Fioretos schreibt berührend einfach und poetisch virtuos zugleich. . . . Mosaiksteinchen um Mosaiksteinchen gelingt Fioretos ein lebhaftes Vaterbild, das auf schillernde, auch humoristische Weise widersprüchlich und unfertig bleibt. . . . Der Versuch des Sohnes, den gebrechlichen Vater im Gedenken zu revitalisieren, hat den Effekt, dass dieser am Ende zwar heil, aber dennoch beschädigt erscheint. Unter diesem Blickwinkel wird erst recht erkennbar, wie klug Aris Fioretos seinen poetischen Versuch angelegt und ausgearbeitet hat.“ – Beat Mazenauer, Der Landbote

„Als Romancier ist Fioretos ein Meister des Kontrastes, zwischen fantastischem Fabulieren und ingenieurhaft präziser, postmodern geschulter Konstruktion. Auch Die halbe Sonne lebt von einer speziellen Kontrastspannung. Äußerlich wirkt der Text geradezu systematisch kühl, er enthält Listen von Gegenstände und nummerierte Aufzählungen. Aber von seiner Intention her ist dieses Buch nichts anderes als eine emphatisch erhitzte Beschwörung des idealen Vaters. . . . Mit Die halbe Sonne hat er nicht nur einen Nekrolog auf den eigenen Vater geschrieben, sondern indirekt auch einen Nekrolog auf ein Vatermodell, das vielleicht jetzt, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, gerade verschwindet. Und bevor wir es inmitten dekonstruierter, nur mehr von sozialen Optionen und Reagenzgläsern begründeter Familienverhältnisse nicht mehr erleben und erkennen, wird es noch einmal gefeiert. . . . [D]eshalb ist [das Buch] so bedeutsam.“ – Ursula März, Die Zeit

„Es ist eine große Liebeserklärung, das macht das Buch so besonders… [Fioretos] huldigt den Vater nicht, aber er versucht ihn zu fassen, er versucht diese Liebe zu beschreiben, in sehr, sehr vielen schönen, kleinen Einzelbildern.“ – Rainer Moritz, Das gemischte Doppel, NDR

„Der Sohn ist der, der schreibt, und er hat im Schreiben die Macht über den Vater – ihn auch so zu erfinden und auch so zu beschreiben, wie der Sohn es will. Das ist das schöne an dem Buch von Fioretos, daß er dieses Schreiben über den Vater mithineinnimmt. Wenn er gelegentlich Anflüge von Dialogisieren hat, dann sagt der Vater auch schon mal: ‚Sei vorsichtig. Nutze gewißermaßen deine Macht als Schriftsteller nicht zu sehr aus, ein Bild von mir zu machen, das ganz in deiner Macht steht.‘ . . . Das finde ich eigentlich ein sehr, ein diesem Verhältnis zum Vater sehr angemessenes Verwahren, eben daß da ein behutsamer Bestatter am Werk ist.“ – Lothar Müller, SWR-Bestenliste, SWR2

„[Fioretos] hat mit Die halbe Sonne ein Meisterwerk liebevoller Zuwendung geschrieben, einen ebenso zarten wie starken, ebenso witzigen wie melancholischen, ebenso simplen wie subtilen Text, der detailversessen autobiographisch ist und doch wie jeder gute Roman von etwas Exemplarischem handelt, nämlich von der metaphysisch-mystischen Verbindung zwischen Sprößling und Erzeuger.“ – Burkhard Müller-Ullrich, Büchermarkt: Buch der Woche, Deutschlandfunk

„Fioretos [erzählt den Vater zurück] zum Anfang, auf dass er im Buch lebendig und in Erinnerung bleibe. So wie jene Tropfen einer saftigen Orange, die sich einmal auf der Veranda verteilen, sind es Motive und Sprachteilchen, die dem Gewebe des Textes sein mosaikartiges Muster verleihen: Stimmen und Versprecher, Libellenflügel und Sonnen, die Liebe und Krankheiten. Das Schönste an diesem Buch aber sind gar nicht die sichtbaren Dinge, sondern die Auslassungen, die Lücken dazwischen. In ihnen wird die Trauer des Sohnes spürbar, aber auch das grosse Glück, den Vater niemals ganz fassen zu können.“ – Neue Zürcher Zeitung

„[Der] Sohn ist der zweite Mythos in diesem phantastischen Vaterbuch, vielleicht sogar der erste. . . . Dieser Sohn verehrt seinen Ursprung – und vermeidet es zugleich in einem atemberaubenden Salto, die Herkunft zu einer identitären oder sonst wie erdrückenden Veranstaltung zu machen. Dies gelingt ihm nicht zuletzt mit seinen existenziellen – wie immer wundervoll von Paul Berf aus dem Schwedischen übersetzten – Sprachspielen: Aus Papa wird ein ,Paparat‘ oder eine ,Repaparatur‘. Der Vater wird auseinandergenommen und neu zusammengesetzt; dabei bleibt diese Operation eine durch und durch freundliche, von Zuneigung und Mitgefühl getragene.“ – Jutta Person, Süddeutsche Zeitung

„Erinnerungen seien wie Streichhölzer, sagt der Sohn in einem imaginären Dialog mit dem Vater. ,Sie flammen auf, spenden für einen Moment Licht, erlöschen.‘ Der Vater widerspricht: ,Danke, aber nein danke. Erinnerungen müssen wie Reibflächen behandelt werden.‘ Fioretos schafft beides. . . . [W]as dem Sohn mit diesem Buch gelingt, das leistete zu Lebzeiten die Frau des Verstorbenen, die Mutter des Erzählers. Und so sind es zwei ihrer Sätze, die das Buch von Fioretos rahmen: ,Jetzt ist es passiert‘, sagt sie, als sie ihrem Sohn am Telefon den Tod des Vaters mitteilen muss. ,Ich glaube‘, sagt sie leise zu ihrem Mann, ,es ist so weit, du wirst Vater.‘ Das ist der letzte Satz dieses ebenso melancholischen wie unbändig witzigen Buches.“ – Wiebke Porombka, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„die außergewöhnliche Geschichte eines nicht alltäglichen Mannes“ – Lara Raithel, Nordic Talking

„Mit dem Kunstgriff, einen Sohn über einen Vater erzählen zu lassen, schafft Fioretos die nötige Distanz, damit sich die Leserin nicht ausgeschlossen fühlt und den Vater . . . fast schmerzhaft vermisst, wenn ein Sohn schließlich wieder nach vorn schaut, weil er selbst ein Vater geworden ist.“ – Ditta Rudle, Buchkultur

„Fioretos’ ‚Repapparatur‘, seine literarische Erinnerungsarbeit, ist facettenreich und fragmentarisch zugleich, kunstvoll und diskret, mal nüchtern, mal poetisch, mal voll leiser Ironie. Die halbe Sonne ist das in der Form ungewöhnliche, gleichwohl berührende Porträt eines Mannes, den der Erzähler weder erklären noch verklären oder vereinnahmen will. Dieser Vater – er bleibt erratisch, eigensinnig und fremd, ein großer, schützender, am Ende selbst schutzbedürftiger Mann . . .“ – Wolfgang Seibel, Ex libris, Ö1

„[Ein] Buch, das vielleicht in kein Genre passt – aber einfach großartig ist.“ – Sabine Tholund, Kieler Nachrichten

„In kurzen Szenen, Erinnerungsstücken und -bildern, oft nicht länger als eine Seite, nähert sich der Erzähler dem Leben seines Vaters an und setzt ihn für sich und uns Leser wie angekündigt wieder zusammen. Und das Schöne und Bemerkenswerte an diesem Text ist: nicht um sich selber, sondern um den Vater besser zu verstehen. Ein weiterer literarischer Vatermord hätte die Tradition auf seiner Seite. Umso dankbarer sind wir über dieses Buch, in dem ein Sohn wohlwollend, staunend und um Gerechtigkeit bemüht sich das Leben und die Person des eigenen Vaters erzählerisch aneignet – ohne dabei Gefahr zu laufen ins Apologetische oder Verklärende zu geraten.“ – Andreas Wittwer, Lesarten

„Mich hat dieses Buch vom ersten Moment an eingehüllt, bezaubert mit der prosaischen Sprache und der Fähigkeit, Sinneseindrücke durch Worte erlebbar zu machen. . . . Was für ein Buch! Ich mochte es gar nicht aus der Hand legen. Ein sehr empfehlenswertes Buch, etwas Besonderes, Schönes, Zärtliches.“ – Bloggerin Xeniana, xeniana.wordpress.com

Im Sonntagsstudio – Autoren lesen, NDR Kultur, 7. April 2013 · Gespräch über das Buch mit René Aguigah, Blaues Sofa, 15. März 2013 · »37 Thesen über einen griechischen Vater«, FAZ, 21. Februar 2012